Burnout-Prävention: Ein einfacher Tipp, wie du als Manager im Dauereinsatz aus der Stress-Starre kommst

Du bist Manager und hast keine Zeit für eine Mittagspause? Nie? Das zehrt an deinen Kräften und mindert deine Leistungen. Das weiss ich aus eigener Erfahrung. Doch DU hast es in der Hand, etwas daran zu ändern und einem Burnout vorzubeugen.

Bis 2011 war ich internationale Projekt- und Teamleiterin, bei einem der renommiertesten Automobilhersteller Deutschlands. Mein Alltag glich einer Achterbahnfahrt, ohne jegliche Verschnaufpausen. Ich war nicht in der Lage, auch nur die kleinsten Unterbrechungen und Freiräume, konstruktiv zur Veränderung zu nutzen.

Im Dauerstress: Kommt dir das bekannt vor?

Meine üblichen Arbeitstage sahen etwa so aus:

  • Durchgehend Termine von 8 bis sogar nach 18 Uhr
  • Manchmal sogar mehrfach Buchungen parallel.
  • Eine halbe Stunde „Luft“ (ein freier Slot im Terminkalender), nutzte ich, um die Unterlagen für den nächsten Termin bereitzulegen, oder schnell etwas Dringendes zu bearbeiten, das sofort erledigt werden musste.
  • “Mittagspause”, war ein anderes Wort für: Emails checken, Liegengebliebenes noch rechtzeitig fertigbekommen oder schnell einen Kollegen für einen internen Austausch abpassen.

 

Kommt dir das bekannt vor? Erkennst du dich oder vielleicht einen deiner Kollegen wieder?

Es stellt sich die Frage: Wann hast du bei diesem Tagesablauf Zeit, an einem Thema oder Projekt zu arbeiten, strategisch zu arbeiten oder fokussiert etwas Produktives zu machen?
Wo bleiben die Erholungspausen, um Kraft, Inspiration und auch Motivation zu schöpfen?

Die angeblich produktiven Stunden einer Führungskraft.

Richtig produktiv arbeiten konnte ich nur, wenn ich vor allen anderen, schon um 7 Uhr im Büro war. Oder abends, nachdem alle daheim waren, manchmal die halbe Nacht. Denn da unterbrach mich niemand und es standen keine anderen Aufgaben an. Es war nicht die Frage, ob ich sinnvoll, effektiv und produktiv gearbeitet habe, doch ich konnte jeweils das Dringlichste erledigen.
  • Mittagspause? Auch dazu hatte ich oft keine Zeit. Meist holte ich mir schnell einen Snack, den ich am Schreibtisch ass, um nebenbei weiterzuarbeiten.
  • Oft hatte ich das Gefühl, dass ich nicht einmal eine Minute zum Durchatmen hatte. Ich verstand es nicht, wie andere Kollegen Zeit für SmallTalk hatten.
  • Zu Hause abschalten und erholsamer Schlaf finden, wurden langfristig unmöglich.

Die Arbeit war wie ein Fass ohne Boden. Die Normalität ver-rückte.
Verrückt, oder? Wenn ich davon erzähle, kann ich mir es jetzt gar nicht mehr vorstellen, dass ich in dieser Position war und auch wie ich es so lange geschafft hatte, es durchzuhalten.

Wenn Stress-Starre droht

Heute arbeite ich als Expertin für Stress- und Burnoutprävention und ich höre es leider seit Jahren fast täglich von meinen Klienten und vor allem den Führungskräften, dass es ihnen ganz ähnlich geht.

Sie haben für nichts mehr Zeit und fühlen sich wie im Hamsterrad. Sie haben das Gefühl, vor ihnen erhebe sich ein (Arbeits-) Berg, der immer größer und unbezwingbarer wird.

Oft kommt dann das Gefühl von einer Stress-Starre hoch, das heisst:
  • sich komplett überfordert fühlen
  • keinen klaren Kopf haben
  • irgendwie gelähmt sein
  • nicht mehr weiterwissen
  • eine gewisse Angst steigt hoch
  • vielleicht schon leicht panisch werden
  • das Gefühl haben, dass es fast aussichtslos ist

Damit nicht nur die Mittagspause dein Rettungsanker wird

Die Mittagspause ist wichtig. Sie ist zum Erholen und zum Auftanken da. Oft wird diese wohlverdiente Pause von den meisten Managern und Führungskräften aber leider nicht mehr zum Erholen, sondern zum Nachholen, Aufholen oder dranbleiben benutzt – um nicht zu sagen missbraucht. Wenn sie dann doch mal eine Pause machen, entscheiden sie sich für einen schnellen Snack, um parallel Mails zu lesen. Alternativ gibt es einen Businesslunch, um sich mit anderen Führungskräften auszutauschen oder Verhandlungen zu führen. Hauptsache ständig “effizient” sein.

Wo bleibt aber die Zeit zum Ausruhen oder zum Aufatmen?
Oder wo bleibt die Zeit, wo du auch mal du sein kannst?

Pausen sind keine Zeichen von Schwäche, im Gegenteil: In Pausen kommt man zur inneren Klarheit, damit man wieder:
  • strukturiert denken kann
  • Entscheidungen trifft
  • Prioritäten setzt und delegiert
  • Ideen und Lösungsvorschläge entwickelt
  • vor allem auch strategische Themen vorantreibt

Genau das sind doch eines der Kernaufgaben einer Führungskraft oder eines Managers, oder nicht?

Die innere Klarheit ist dabei so immens wichtig! Du kennst es vielleicht, die besten Ideen und Impulse entwickelt man, wenn man mal Abstand hat oder eben zur Ruhe kommt.

Die Wahrheit ist aber: Wenn wir Pausen machen, sind wir meist sogar schneller und effektiver als vorher.

Mit diesem Tool sofort gelassener werden, nicht nur in der Mittagspause

Als Expertin für Stress- und Burnoutprävention habe ich ein einfaches Tool entwickelt, um sofort wieder handlungsfähig und gelassener zu werden. Die ersten beiden Schritte dieses 4-Schritte-Tools, möchte ich dir hier vorstellen. Es lässt sich überall ganz unkompliziert und ohne großen Zeitaufwand anwenden. Denn mein Motto heisst: einfach, effektiv, pragmatisch, selbstbestimmt und es darf Spaß machen.

Ausprobieren lohnt sich. Denn:

  • du wirst sofort handlungsfähig
  • du bist wieder gelassener
  • du kannst dich jederzeit selbst sofort aus unangenehmen Situationen befreien und wirst dadurch: unabhängiger, selbstischerer und selbstbestimmter
  • und fühlst mehr Leichtigkeit und FREUDE.

Tipp 1: Atmen

Atme zwei bis drei Mal tief ein und aus. Mit dem Atmen kommst du wieder zurück ins Hier und Jetzt.

Bei Stress reagiert unser Körper wie bei Angst oder Schock, wir vergessen dabei tief zu atmen oder halten sogar den Atem an. Doch der Atem bring uns Ruhe, Gelassenheit und klares Denken zurück.

Atmen bedeutet: Leben, Bewegung und Aktivität – wir wollen raus aus der Stresstarre und dem Verharren im Problem, um wieder rein ins Loslassen, in eine Bewegung, in neue Möglichkeiten und Ideen zu kommen.

Tipp 2: Abstand und neue Perspektiven gewinnen

Nimm dich wenigsten für zwei Minuten aus der Situation raus. Gönn dir eine Pause, versuch eine Vogelperspektive einnehmen. Versuch es mit einer Mini-Einheit Achtsamkeit: Hol dir etwas zu trinken oder geh zum Händewaschen und konzentriere dich dabei auf jeden einzelnen Schritt.

Es ist wichtig bewusst und somit achtsam einige Schritte zu gehen und Distanz zur aktuellen Situation zu gewinnen. Wenn wir in der Stressspirale gefangen sind, glauben wir oft, wir hätten nicht mal Zeit für zwei Minuten Pause. Die Wahrheit ist aber: Wenn wir Pausen machen, sind wir meist sogar schneller und effektiver als vorher.

Das “STOP-Tool”

Dies sind, ganz kurz zusammengefasst, die ersten beiden Schritte des von mir entwickelten «STOP»-Tools. Es umfasst 4 Schritte. Das vollständige und ausführliche Tool kannst du dir als Dankeschön für deine Anmeldung für meinen Newsletter gratis herunterladen

Noch Stress oder schon Burnout gefährdet?
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Was, wenn die Stressspirale zum Dauerzustand wird? Dann lässt der Burnout wahrscheinlich nicht mehr lange auf sich warten. Mehr dazu, welches die Anzeichen eines Burnout sind und wie du es erkennst, erfährst du im nächsten Artikel.

Oder mach hier einen anonymen Burnout-Test: https://ulrikebecker.typeform.com/to/BRKAXD

Bis zum nächsten Impuls! Herzlichst, Ulrike

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